Kurzprotokoll des Treffens KVBB – Verein für fachärztliche Primärmedizin in Potsdam e. V. am 22.11.2024 um 9:00 Uhr
Teilnehmer
Herr Dr. Stefan Roßbach-Kurschat, Frau Ulrike Keller, Herr Voß, Herr Roland Kiesche, Frau Dr. Marion Kurzweil, Herr Dr. Ingo Musche-Ambrosius, Herr Dr. Hendrik Poller, Herr Dr. Ulrich Wüllenkemper
Frau Steiniger konnte aufgrund einer sehr akuten Erkrankung leider nicht zum Treffen erscheinen. Herr Roßbach-Kurschat: „krank ist krank“.
Thema Quotierung der hausärztlichen Honorare in QI und QII 2024
Quotierung musste erfolgen aufgrund eines Abbaus der finanziellen Reserven. Seit drei Jahren musste die KVBB aus den Reserven vom Hausarzttopf Gelder zuschießen, um eine Quotierung zu vermeiden, diese Reserven sind nun aufgebraucht. Während der Coronapandemie hatten die Krankenkassen zusätzliche Gelder zur Verfügung gestellt, bei den jetzigen Infektwellen aber nicht mehr.
KVBB weiß erst nach Quartalsschluss, wieviel Honorar abgerufen wird, deswegen kann keine Warnung erfolgen.
Herr Voß: Eine Quotierung in QIII sei nicht zu erwarten.
Thema Primärarztsystem
Herr Roßbach-Kurschat hält ein Primärarztsystem für sinnvoll und notwendig, um die Patienten zu steuern. Herr Wüllenkemper fragt nach, was die KVBB tut, um ein solches System zu implementieren. Antwort: Es gebe keine Mehrheiten dazu in der KVBB, v.a. die „Fach“ärzte würden sich dagegen wehren.
Thema WBA
KVBB sieht die Förderung der Weiterbildung zum FA Allgemeinmedizin als ein Weg zur Lösung des Hausärztemangels. Eine weitere Erhöhung der WBA-Vergütung befürwortet die KVBB nicht.
Thema Bereitschaftsdienstpraxen
Die Schließung einer der beiden BD-Praxen in Potsdam steht für die KVBB nicht zur Debatte, da diese Praxen politisch gewollt sind und zu erwarten ist, dass es in Potsdam zwei INZ geben wird und diese eine vorgeschaltete BD-Praxis benötigen. Frau Keller: Bereitschaftsdienst 4.0 müsse man als Gesamtkonzept sehen und könne nicht isoliert die Potsdamer Situation betrachten. Herr Roßbach-Kurschat: Brandenburg habe insgesamt im Verhältnis zu Baden-Würtemberg weniger BD-Praxen. Herr Poller und Herr Wüllenkemper regen an, die Honorare für die Bereitschaftsdienste deutlich zu erhöhen. Wenn man eine BD-Praxis in Potsdam schließen würde, könne das sogar kostenneutral erfolgen. Herr Roßbach-Kurschat und Frau Keller wollen diese Forderung mit in die VV nehmen.
Die VV befürchtet, dass bei Erhöhung der Honore zuviel Gelder an externe Poolärzte wandern. Die KVBB möchte grundsätzlich mehr Poolärzte gewinnen.
Thema Krankmeldung für BD-Dienste
Diskussion bzgl. §11 der BD-Ordnung. „nach Möglichkeit Vertreter suchen“. Frau Keller: Es gebe zwar eine Anhörung, diese sei aber als reiner Verwaltungsakt zu betrachten. Herr Wüllenkemper: „krank ist krank“. Eine Anhörung ist nicht rechtens, egal was die KVBB beschließt.
Allgemeines
Herr Kiesche berichtet, dass über 300 Hausarztsitze in Brandenburg nicht besetzt sind. Die KVBB fördert die allgemeinärztliche Weiterbildung, um dem entgegenzuwirken. Herr Wüllenkemper und Herr Poller regen an, doch besser die Rahmenbedingungen für Hausärzte zu verbessern und den Hausarztberuf attraktiver zu machen, ggf. durch Umverteilungen zwischen Hausarzt- und Facharzttopf. Herr Roßbach-Kurschat erwidert, dass eine Umverteilung der Honorare zwischen Hausarzttopf und Facharzttopf unmöglich ist, da strikte Trennung. Die KVBB möchte diese strikte Trennung auch beibehalten, da zu befürchten sei, dass ansonsten noch mehr Gelder in den Facharzttopf wandern.
Dr. Poller regt an, dass die KVBB über ihre Pressestelle mehr Informationen bzgl. der aktuellen gesundheitspolitischen Situation und die Positionierung der KVBB zur selbigen herrausgibt.
Folgetreffen
Konsens zu einem Folgetreffen in etwa 6 Monaten, also Mai 2025, vorzugsweise Mittwochnachmittag oder Freitag ab 14:00 Uhr.
Themen für ein Folgetreffen
Honorarsituation Hausärzte / Gebietsarztgruppen, durchschnittlicher Fallwert Hausärzte / Gebietsarztgruppen.
Positionierung der VV zu Erhöhung der BD-Honorierung.
Meinungsbild zu einem Primärarztsystem in der KVBB / VV.